Strahlenschutzbetone dienen der Abschirmung, insbesondere von Neutronen-, Gamma- und Röntgenstrahlung. Die Einsatzgebiete liegen z.B. in der Medizin, Forschung, Technik, Industrie oder Verteidigung. Art, Größe und Leistung der Strahlungsquelle bestimmen maßgeblich die Konstruktion und die Materialauswahl. Die Einflussgrößen für die bautechnische Abschirmung sind Ordnungszahl und Dichte, sowie Wasserstoffgehalt und Absorptionsquerschnitt. 

Durch diese Vorgaben fällt die Wahl i.d.R. ganz oder z.T. auf schwere Gesteinskörnungen mit entsprechenden Eigenschaften, wie z.B. Magnetit, Hämatit, Baryt usw. Kombinationen mit normalen Gesteinskörnungen sind möglich. Meist kommt jedoch ein Beton mit einer Festbetonrohdichte > 3,2 kg/dm³ zum Einsatz. 

Wegen der oft erforderlichen hohen Gesamtdicke des Bauteils/Bauwerks und dem damit verbundenen hohem Volumen ist der Einsatz eines Zementes mit niedriger Hydratationswärmeentwicklung von Vorteil (Rissbildung). 

Je nach Art der Strahlungsquelle und Konstruktionsaufbau ist eine individuell angepasste Betonrezeptur zu entwerfen. 

Weitere Einsatzgebiete von Betonen mit hoher Rohdichte (> 2,6 kg/dm³ = Schwerbeton): 

  • Schallschutzbeton (z.B. für Fahrstuhlschächte)
  • Ballastbeton (z.B. Krangewichte, Schiffsbau)

Gesteinskörnungen für Strahlenschutzbeton 

Bei der Herstellung von Stahlenschutzbeton sind in Abhängigkeit von der Strahlung unterschiedliche Gesteinskörnungen bzw. zusätzliche betontechnologische Maßnahmen zu berücksichtigen. Für die Abschirmung von Röntgenstrahlen und a- und b-Strahlung können normale Gesteinskörnungen eingesetzt werden. Die Abschirmung von g-Strahlen wir durch Verwendung von schweren Gesteinskörnungen erreicht und die Abschirmung von Neutronenstrahlung müssen Gesteinskörnungen mit erhöhtem Kristallwassergehalt oder borhaltige Gesteinskörnungen verwendet werden.